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50mm – Rügen

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Gerade habe ich das eBook “50mm – Rügen”  von Jana Mänz gelesen. Das Buch versprach in dreierlei Hinsicht für mich Spannung. Erstens bin ich wie Jana Rügenverliebt. Zweitens interessiert mich, wie eine Fotografin sieht und nicht zuletzt die Frage, Landschaftsfotografie mit 50mm Festbrennweite, geht das überhaupt? Sind denn 35mm nicht die bessere Wahl?

Jana begab sich auf eine Winterreise nach Rügen und berichtet über ihre Erfahrungen mit einer 50mm Festbrennweite zu fotografieren. Die Bilder sind beeindruckend. So viel schon mal vorweg. Die 50mm Brennweite beziehen sich auf das Kleinbildformat. Ich bin die Sichtweise eines 35mm Objektives von meiner Rollei 35 gewohnt. Die steht heute in der Vitrine und erinnert mich an schöne Zeiten der analogen Fotografie.

Jana vermittelt in ihrem Buch auch ein wenig Fototechnik und stellt heraus, dass es ohne die Kenntnis der Grundlagen nicht möglich ist, gute Fotos zu machen. Aber viel wichtiger ist, wie Jana sieht. Nicht etwa durch eine rosarote Brille, sie liebt, wie sie selber schreibt, das Romantische, Verklärte und Sinnliche. Und damit unterscheidet sie sich von den vielen männlichen Naturfotografen, die m.E. mehr der technischen Perfektion nachstreben. Leider. Jana´s Bilder sind stimmungsvoll und geben Raum zum Träumen. Dies erreicht sie auch durch Bildbearbeitung und sie steht dazu. Das ist auch gut und richtig so. Wer behauptet, nur Bilder die perfekt in der Kamera entstanden sind, seien gute Bilder, hat von Fotografie nichts verstanden. Nicht mal den Begriff, der übersetzt bedeutet, malen mit Licht. Malen mit Licht geht nicht auf Knopfdruck, den des Auslösers. Auch nicht mit den Superduperfunktionen und Motivprogrammen der tollen Fotokameras. Jana trifft den Nagel auf den Kopf. Gute Bilder bedeuten Arbeit. Arbeit mit den Füßen um an das Motiv heranzukommen, Arbeit mit dem Kopf, um die Technik richtig zu bedienen, Arbeit am Computer, um die gewünschte Bildwirkung zu erzielen.

Vielen Dank an Jana für das wunderbare Buch. Ich kann es nur empfehlen. Jana hat es geschafft in einem kleinen Bildband wesentliche Elemente der Technik aber vor allem des eigenen Sehens und Betrachtens der Dinge darzustellen und anzuregen, darüber nachzudenken. Ganz im Sinne von Feng Shui gegen das Gerümpel eben nicht nur im Alltag, sondern im Denken und Fotografieren.

Wo Licht ist auch Schatten. Hier nur kurz zu den “Schattenseiten” des Buches.  Es schmälert den sehr guten Eindruck und führt bei mir zu einem Punktabzug.

Jana schreibt:

Das Schwierigste war für mich, zu akzeptieren, dass die Technik ein essentieller Bestandteil ist, mit dem ich lernen musste umzu- gehen. Es hat wirklich lange gedauert, bis ich verstanden habe, das eine kleine Blenden- zahl eine große Blende bedeutet, die offen ist und auch als “Offen- blende” bezeichnet wird.

Auch Jana benutzt den Begriff Blende fälschlich.  Wenn man sich einmal anschaut, was eine Blende ist, bemerkt man doch schnell, dass eine große Blende eben eine kleine Öffnung zur Folge hat. Geht nicht anders. Und wenn man von Abblenden spricht, handelt es sich um den Vorgang, die Blende zu vergrößern um weniger Licht einfallen zu lassen. Die Blende ist die Einheit der Blendenlamellen im Objektiv, die den Durchlass des Lichtes regeln. Wenn Jana von Abblenden spricht, müsste sie in ihrem Sprachgebrauch konsequenter Weise von Aufblenden sprechen.

Beispiel einer Blendenreihe:

Unknown

Links eine kleine Blende (=kleine Zahl z.B. 1.4) rechts große Blende (=große Zahl z.B. 16) Nachtrag: Blende ist das grau dargestellte! das Weiße ist die Öffnung, durch die das Licht auf den Film/Sensor fällt.

Gleichzeitig musste ich verstehen, dass bei einer offenen Blende nur ein kleiner Bestand- teil des Bildes scharf ist und dafür aber eine kleine Blende eine hohe Tiefenschärfe auslöst. Das war mehr als nur ein bisschen verwirrend.

Kein Wunder, dass es verwirrend war, wenn man gleich von vornherein die Begriffe und Funktionen vertauscht. Von einer Fotoschule erwarte ich, dass die technischen Begriffe und die Technik richtig vermittelt wird. Dies gilt auch für die Fotoschule von Jana. Da muss Jana also selber noch mal “nachsitzen”.

Weiterführende Links:
www.jana-maenz.de
www.delighted-fotoschule.de

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