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Bokehrama nach Brenizer – alles nur ein Fake?

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Ein Bokehrama ist ein scheinbar weitwinkeliges Bild mit geringer Schärfentiefe, die so mit einer einzigen Aufnahme mit einem entsprechenden Objektiv nicht abgebildet werden kann. Dafür bedarf es einer Technik, die Brenizer Method genannt wird.

In dem Video hier sieht man Brenizer beim Einsatz des Bokehramas. Auffällig ist, dass die Personen in einer Art Starre verharren müssen, bis der Fotograf mit der ganzen Serie an benötigten Aufnahmen fertig ist. Er macht es also wirklich so, oder ist das nur ein Fake? Zugegeben, die Frage ist provokant. In Blogbeiträgen  (http://neunzehn72.de/die-brenizer-methode-panorama-fur-minimale-scharfentiefe und http://www.fredmiranda.com/forum/topic/544062) sieht man, dass starre Objekte und keine sich doch, wenn auch minimal, bewegende Menschen im Fokus stehen. Daniel Buck benuzte für seinen Versuch ein Stativ. Sein Blogbeitrag ist Beweis dafür, dass er und nicht Ryan Brenizer das Bohkerama erfunden hat. Dazu weiter unter mehr.

Das Verfahren zur Erstellung eines Bokehramas ist mit hohem Aufwand verbunden. Sollen Personen wie bei Brenizer im Fokus stehen, müssen diese wie bereits geschrieben, stillstehen. Danach ist Bildbearbeitung am Computer erforderlich. Die Bilder müssen zu einem zusammen gefasst werden. Im Ergebnis der Mühe sollen nur noch die Personen im Mittelpunkt scharf abgebildet sein.
Braucht es heute noch dieser Mühe und des Aufwandes? Die Methode wurde 2007 erstmal vorgestellt. Wenn jemand Quellen hat, die von davor zeugen, bitte her damit. Wir hatten Photoshop CS 3 und ab 2008 CS 4 zur Verfügung. Den Filter Iris-Weichzeichnung hatte man noch nicht erfunden. 2011 hat sich Paddy von neunzehn72.de auch an der „Brenizer Method“ versucht, wie es unter http://neunzehn72.de/die-brenizer-methode-panorama-fur-minimale-scharfentiefe nachzulesen ist. In den Kommentaren zu dem Blogbeitrag schreibt Frank (wer auch immer das ist), dass es doch viel einfacher ist, eine scharfe und eine Unscharfe Aufnahme in Photoshop zu kombinieren. Da bin ich ganz nah bei ihm. Ich sehe das genauso. Frank schreibt:

„Einen sichtbaren Unterschied aus den beiden Methoden könnte sich von daher höchstens in der Qualität der EBV ergeben, schlecht gemacht könnte das Modell unrealistisch, wie “aufgeklebt” auf einem unscharfen Hintergrund rüberkommen, wenn man es nicht gut und sorgfältig macht.“

und weiter

„Nein, Ich denke die sich aus der Brenizer-Methode ergebende Riesendatei ist eher ihr größter Nachteil statt ihr größter Vorteil.“

Brenizer sagt, er habe die Methode des Bokehrama entdeckt.

„In 2008 I developed a method to take the shallow depth-of-field of images taken with a fast telephoto lens and apply that to any sort of frame of view you want. I called it bokeh panoramas; the name that largely stuck was The Brenizer Method. I knew that there is nothing new in a photographic world filled with tens of millions, so I figured that this had been done before. But I wanted to make it interesting,“

Schön zu lesen, dass Brenizer selbst sagt, dass nicht er es erfunden hat, aber es bekannt machen wollte. Das ist ihm zweifelsohne gelungen. Blogbeiträge in denen er zuvor behauptet hatte, der Ruhm habe ihm zu gelten, sind nicht mehr erreichbar. Man wird dazu nur noch im in Webarchiv fündig.

Nur sollte man es nicht weiter als Brenizer Method benennen. Bohkerama ist doch ein passender Begriff, wie ich meine. Und diesen immensen Aufwand einschließlich der stillstehenden Personen braucht man heute nicht mehr. Irgendwie erinnert mich das Stillhalten der Personen an längst vergangene Zeiten der Fotografie, als es lange dauerte, bis die Platte belichtet war.

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