Fotografie verstehen
Technik – Bildgestaltung – Motive
Vierfarben Verlag
4. aktualisierte und überarbeitete Auflage
Das Buch von Marion Hogl ist nicht neu. Aber es ist jetzt 2024 neu aufgelegt in einer überarbeiteten und aktualisierten Fassung. Da habe ich also ein erfolgreiches Rezensionsexemplar in Händen. Für mich stellt sich die Frage, kann ein Buch für 39,90 Euro einen im dreistelligen Euro Bereich liegenden Workshop ersetzen, bzw. ist das vermittelte Wissen ein ausreichendes KnowHow für den ambitionierten autodidaktisch lernenden? Kann ich das überhaupt beurteilen? Ich denke ja, denn ich verfüge über jahrzehntelange Praxis in Sachen Fotografie angefangen mit der analogen Filmfotografie bis hin zur heutigen digitalen Fotografie.
Zuerst war ich überrascht von der Dicke des Buches, das mit 734 Seiten prall gefüllt ist. Für das Register, Vorwort etc. sind nur wenige Seiten in Abzug zu bringen.
Meine erste Durchsicht des Buches die eine gewisse Zeit in Anspruch genommen hat, war eine Suche nach eklatanten Fehlern, die oftmals durch eine unpräzise Wortwahl oder gar Gedankenlosigkeit vorkommen und somit für ein Fachbuch, welches Wissen vermitteln soll, unverzeihlich sind. Marion Hogl ist sehr kompetent in der Erklärung der technischen Dinge und Zusammenhänge. Ein Beispiel: sie zeigt, dass das Bild auf dem Aufnahmemedium, sprich Sensor, auf dem Kopf steht. Hier und da haben sich jedoch Fehler eingeschlichen. Das ist vermutlich dem Umstand geschuldet, dass Textstellen aus früheren Auflagen nicht mehr auf ihre Richtigkeit hin überprüft worden sind.
Das der Verschluss nur selten, wie auf Seite 39 oben dargestellt, horizontal abläuft, ist verzeihlich. Tatsächlich laufen Verschlüsse von Oben nach Unten. Bei der Sache mit der maximalen Ausdruckgröße (Seite 65 unten) regt sich bei mir ein Widerspruch. Ich habe schon Bilder in A3 ausgedruckt, die mit nur 4 MP aufgenommen wurden und sich hervorragend als Bild an der Wand machen. Die Druckausgabegröße im Kontext mit der Megapixelzahl ist oftmals rein als Marketing zu verstehen, um unentschlossene oder technisch unkundige Interessenten zum Kauf der höher auflösenden und damit teueren Kamera zu bewegen. Wenn Sie aber dazu neigen, mit der Lupe Bilder anzuschauen, dann ist die Tabelle als absolut richtig zu betrachten.
So, genug gemeckert, denn das Buch verdient jede Menge Lob. Es ist didaktisch klug aufgebaut und leicht verständlich geschrieben und gerade für den Interessierten Laien geeignet. Man bekommt viel Wissen vermittelt und erhält ein Nachschlagewerk, welches über viele viele Jahre hinaus seinen Wert nicht verlieren wird. Viele Bildbeispiele verdeutlich die Theorie, Übungen im Kontext laden ein, es selbst zu versuchen und dadurch die Theorie in praktischer Weise zu verfestigen.
Nach der Pflicht kommt noch die Kür ab Kapitel 5. Und die hat es noch mal so richtig in sich. Marion Hogl schüttet ein unglaublich große Füllhorn an Inspiration, Tipps und Tricks und vertiefendem Wissen aus. Da ist wirklich für jeden etwas dabei.
Sie wollen nicht nur Fotografieren, Ihre Bilder ausarbeiten und Präsentieren sondern auch Videos aufnehmen? Auch das erklärt die Autorin in einem extra Kapitel.
Mein Fazit: Das Buch von Marion Hogl ist ein allumfassender Ratgeber und Lehrbuch rund um die Fotografie. Um meine Begeisterung für dieses Buch in einem Satz zum Ausdruck zu bringen: Um Fotografie zu verstehen und autodidaktisch fotografieren zu lernen brauchen Sie nur ein Buch, das von Marion Hogl.
Das Buch können Sie über den nachfolgenden Link (öffnet einen neuen Tab im Browser) direkt beim Verlag erwerben: https://www.rheinwerk-verlag.de/fotografie-verstehen-technik-bildgestaltung-und-motive/
Schreibe einen Kommentar