Derzeit kommen immer mehr Hersteller von Studioblitzgeräten und Portablen Blitzgeräten mit neuen Modellen auf den Markt. Allen gemeinsam ist, dass sie das HSS Super Sync unterstützen. HSS bedeutet High Speed Synchronisation, hat aber nichts mit Super Sync zu tun. Damit Mit SuperSync ist es möglich, auch ausserhalb der normalen Synchronzeit von meist 1/125 mit wesentlich kürzeren Zeiten eine Blitzbelichtung zu machen, ohne störenden Balken im Bild zu haben. Eine Domäne, die bislang den Systemblitzgeräten der Kamerahersteller vorbehalten war. Jinbei brachte dann als erste, wenn ich nicht irre, sogenannte Portys auf den Markt, die nun auch HSS SuperSync fähig sind. Sie werden über einen für das jeweilig Kamerasystem passenden Funkfernauslöser gesteuert. Bekannt sind der FL II 500 und der DC 1200 bzw. DC 600 in Standard und Pro Versionen. Bemerkenswert ist bei dem Jinbei, dass auch der DC 1200, der 1200 WS an den Start bringt, auch HSS SuperSync fähig ist und somit noch rund 400 WS im HSS SuperSync Modus zur Verfügung stellt. Die allermeisten anderen Blitzgeräte bieten da nur 400 WS Ausgangsleistung.
Wann wird eigentlich HSS SuperSync benötigt, welches ist der Einsatzzweck?
HSS SuperSync benötigen wir dann, wenn ein Objekt (und nicht etwa Subject wie manche sagen), bestenfalls ein schönes Model im Gegenlicht mit weit offener Blende fotografiert werden soll. Da zeigt der Belichtungsmesser auf Grund der Gesamthelligkeit Werte weit jenseits der Blitzsynchronzeit. 1/2000 bis 1/8000 sind da schnell erreicht.
Im HSS SuperSync Modus wird dann das Model durch die quasi Langzeitblitzbelichtung (hört sich jetzt widersprüchlich an, aber der Blitz brennt sehr langsam ab, denn sonst würde es nicht funktionieren) schön belichtet.
Von der maximalen Leistung des Blitzes gehen rund 2/3 verloren. Von den 400 WS eines Porty oder Akkublitzkopfes bleibt da nicht viel zum Aufhellen übrig. Da stößt man schnell an die Grenzen des Machbaren. Eine gezielte Leistungsregelung ist mehr Glücksspiel als Berechnung. Bei Einsatz des Graufilters stehen weiterhin alle Leistungsstufen des Blitzes zur Verfügung. Der Blitz kann an der vorbestimmten Position verbleiben. Auch das Model braucht nicht vor und zurück dirigiert werden.
An dem Objektiv ist der Filterhalter von Cokin befestigt, in den eckige Filter eingeschoben werden können. Es können drei Filter unterschiedlicher Dichte je nach Bedarf kombiniert werden. Das System gibt es auch noch von anderen Herstellern. Adapterringe gibt es in den gängigen Objektivgrößen. Meines Erachtens sind Einschubfilter die bessere Wahl wenn man mit Objektiven unterschiedlichen Filtergewindes arbeitet.
HSS SuperSync ist eine klasse Möglichkeit, gegen die Sonne anzublitzen. Je nach Sonnenintensität sollte der Porty aber schon über eine reichliche Leistung verfügen. Sonnst kann es problematisch werden. Spätestens dann ist es Zeit, den Graufilter vor das Objektiv zu setzen und HSS SuperSync einfach mal nicht zu nutzen.
Viel Spass beim Einsatz des Graufilters.