Allgemein

Peak Design Backpack 30 im Test

peakdesignRucksäcke für Fotografen gibt es viele. Schier unüberschaubar ist die Anzahl der Modelle. Die Bandbreite geht ja von schlichten einfachen und damit auch sehr billigen Rucksäcken bis hin zu den Edelmarken und damit ganz teuren Rucksäcken. Ich habe ja immer noch meinen alten Lowepro Nature Trecker, der mich viele Jahre in den Schweizer Bergen begleitet und mir gute Dienste geleistet hat. Er hat den Vorteil, dass er über seine Gurte extrem gut an den Körper herangezogen werden kann. Im gebirgigen Gelände ist das unverzichtbar, will man nicht von einem plötzlich herumschwenken Rucksack in die Tiefe gerissen werden. Ist man in der Stadt und in flachem Gelände unterwegs, ist solch eine Funktion entbehrlich. Und wer einen Rucksack haben möchte, der gar nicht nach Fotorucksack aussieht, sollte sich wie ich mal den Peak Design Backpack ansehen, den es neben verschiedenen Farben in zwei Größen gibt, nämlich 20 Liter und 30 Liter. Ich habe mir den 30 L ausgesucht und in der Praxis getestet, da ich noch eine große Nikon D4 mit großen Objektiven habe. Für Nutzer von Systemkameras, die ja wesentlich kompakter sind, sofern es sich nicht um Sony´s Sony’s A7 handelt, sind mit dem 20L fassenden Rucksack auch sehr gut bedient.

Bei den  Fotorucksäcken haben mich oft die nur in einer Etage verwendbaren Einteiler gestört. Eine zweite Etage einzurichten, fand ich immer nie optimal. Gerne hätte ich manches übereinander gepackt als nur nebeneinander.  Bei Peak Design hatte man wohl die gleichen Gedanken und Einteiler gefertigt, die sich ganz leicht durch Weg- oder Vorklappen von Flügeln funktional verändern lassen. Das finde ich richtig genial. Man stutz natürlich erst mal, wenn man den Rucksack öffnet und nur drei Einteiler vorfindet. Geschickt platziert, lassen sich die verschiedensten Kamera-Objektiv-Kombinationen verstauen, ohne groß Einteiler versetzen zu müssen. Ich möchte immer gerne die Kamera mit dem zuletzt verwendeten Objektiv verstauen, egal ob das 70-200, das 24-70 oder 85 mm gerade an der Kamera montiert ist. Das war also die spannende Herausforderung an diesen Rucksack. Wie ist das Ergebnis?

IMG_5396
Peak Design Backpack 30L Nikon D4 24-70

IMG_5394

Peak Design Daypack 30L Nikon D4 70-200
Peak Design Backpack 30L Nikon D4 70-200

Die erste Herausforderung hat der Rucksack sehr gut gemeistert. Diese innovativen Einteiler waren nicht der Hauptgrund mir diesen Rucksack genauer anzusehen. Es sind die Schultergurte, die seitlich beweglich befestigt sind.

IMG_5399Bei herkömmlichen Rucksäcken sind die Schultergurte meist oben irgendwo ziemlich zentral festgenäht. Ich habe schmale Schultern und passe somit gar nicht in die Norm. Die Schultergurte stellen sich zum Hals hin auf, wenn ich sie über den Brustgurt fixiere, was unbedingt notwendig ist, damit mir die Gurte nicht einfach von der Schulter rutschen.
Somit Test Teil 2, Rucksack voll packen und aufgesetzt. Und siehe da, die Schultergurte sitzen perfekt.

peakdesignNeben dem Tragekomfort und der flexiblen innovativen Inneneinteilung sind noch weitere besondere Merkmale erwähnenswert.

Seitentaschen: Die Seitentaschen sind riesig groß. Da geht gut was rein. Die Taschen sind aussen aus dem gleichen Obermaterial wie der Rucksack und haben einen magnetischen Verschluss in der Mitte der Öffnung. Das ist kein Diebstahlschutz, sorgt aber dafür, dass die Taschen nicht offen abstehen. Mir hätte hier auch ein Reißverschluss gut gefallen, der mit der gleichen Sicherrungsfunktion ausgestattet sein sollte, wie bei den anderen Reißverschlüsse.

IMG_5416
Peak Design Backpack 30L Seitentasche aussen.

Sicherungsschlaufen: An den Zippern befinden sich Schlaufen, die nicht nur für die bequeme Bedienung der Zipper da sind, sondern auch eine Sicherungsfunktion haben. Man kann sie öffnen und an den vorhandenen kleinen Schlaufen durchziehen und wieder schließen. Das Öffnen und Schließen ist sicher ganz bewusst etwas Fummelig und soll Langfinger abhalten, mal eben was aus dem Rucksack herauszunehmen

Sicherung am Zipper
Peak Design Backpack 30L Sicherung am Zipper

Zusatzgurte: Die schmalen Zusatzgurte sind dezent verstaut und so lang, dass sie einmal hoch und noch quer über den Rucksack gezogen werden können. Manko hier ist m.E., dass es nur oben zwei Schlaufen zur Befestigung der Zusatzgurte gibt.

IMG_5417
Peak Design Backpack 30L Zusatzgurte aussen

Zusatzfächer: Notebook und iPad Pro in der großen Ausführung lassen sich sehr gut getrennt verstauen. Klasse. Ein weiteres kleines Abteil nimmt das Smartphone, den MP3-Player, die externe Festplatte und was auch immer auf.

Extra Fächer für Notebook 15" und iPad Pro
Extra Fächer für Notebook 15″ und iPad Pro

Großes Staufach: das große Staufach bietet viel Platz für Tagestouren, bei denen eine Regenjacke, Proviant u.a. mitgenommen werden soll. Man kann darin auch weiteres Equipment verstauen. Was leider fehlt, ist eine Trennwand zum Fotofach. Für die Abtrennung muss man einen der drei Teiler verwenden. Meine Empfehlung ist, eine extra Tasche für Zubehör zu benutzen. Da hat man dann Akkus, Speicherkarten etc. schnell übersichtlich bereit.

Brustgurt: Der Brustgurt kann verwendet werden, muss aber nicht. Bei Nichtgebrauch befestigt man ihn einfach an einem der Schultergurte oder verstaut ihn im Rucksack. So ist er immer dabei. Die Montage ist sehr einfach. Zusammenziehen oder Weiten des Brustgurtes ist mit nur einer Hand möglich.

Tragegriffe: Der Rucksack weist drei Tragegriffe auf. Einen natürlich on Top wie bei jedem anderen Rucksack aber über die gesamte Breite gehend und jeweils seitlich noch einen an den Seiten. Das ist sonst so nicht üblich.

Innenreißverschlüsse: Die Innenzipper der Inntaschen an den Seiten sind abgepolstert und verhindern so wirksam ein Verkratzen des wertvollen Equipments

abgedeckte Zipper

IMG_5485
Vorsicht Öffnung bei Seitenlage

In der Seitenlage der Tasche sieht man eine Öffnung im oberen Staufach. Kleine Gegenstände könnten einem da unbemerkt entweichen. Größere Sachen können nicht herausfallen. Dieses kleine Manko kann man also vernachlässigen. Wertvolle kleine Dinge bewahrt man sicher in den seitlichen Innentaschen auf.

+ Plus
Attraktives Design
Hochwertige Verarbeitung
Innovative Detaillösungen wie umklappbare Einteiler
Schultergurte beweglich befestigt für hohen Tragekomfort
Abgedeckte Reißverschlüsse zum Schutz vor Regen und Beschädigung
3 Tragegriffe
Großes zusätzliches Staufach
Trolley kompatibel
Fach für Notebook bis 15″ plus iPad Pro
Seitliche Zugänge zum Fotofach

– Minus
Geringe Standfestigkeit, kippt leicht um.

Im Einsatz zeigt sich, ob die Theorie hält, was sie verspricht. Die geringe Standfestigkeit ist ein Manko. Der Rucksack soll getragen werden. Das spricht auch für das Slingkonzept, bei dem der Rucksack zum Bauch hin geschwenkt wird. Diese Funktion sollte man so lange üben, bis es selbstverständlich geworden ist. Dabei stellt sich dann auch schnell heraus, ob die zuvor gewählte Inneneinteilung wirklich praktisch ist.
Für meinen Messebesuch auf der Equitana in Essen habe ich die Inneneinteilung so gewählt, dass ich die Kamera mit dem angesetzten 70-200 quer verstauen konnte. Durch die drei Kammern konnte ich das 24-70 und 85er Objektiv daneben platzieren. Durch die sehr praktischen Einteiler ist durch das Umklappen der doppelt gearbeiteten Flügel jederzeit ohne großes Umkletten eine neue Variation möglich. Das ermöglicht mir, die Kamera mit dem jeweils zu letzt angebrachten Objektiv zu verstauen. Um an das große Zusatzfach zu gelangen, muss der Rucksack abgesetzt werden. In dem Fach habe ich Proviant untergebracht. Und leider nicht aufgepasst, so dass mir eine Trinkflasche ausgelaufen ist. Wegen der fehlenden Abtrennung zum Fotofach ist die Flüssigkeit mit dem Equipment in Berührung gekommen. Meines Erachtens hätte man sich für eine Trennung entscheiden sollen. Im Raum steht doch die Frage, für welche Art Equipment der Rucksack dienen soll. Eine 400mm oder 600mm Brennweite optional auch unterbringen zu können wäre möglich durch eine mittels Reißverschluss zu öffnende Abtrennung. Für solche Art Große und Schwere Ausrüstung ist der Rucksack aber nicht ausgelegt. Also Trinkflasche immer in das Seitenfach. Die Flasche sollte aber nicht zu groß sein und immer in der Seitentasche stecken, die oben ist, wenn der Rucksack vor den Bauch gezogen wird, um an das Equipment zu gelangen. Befindet sich eine zu große Flasche dann auf der Unterseite, kann diese leicht zu Boden fallen.
Für mich spricht sehr viel für diesen Rucksack auch im fotojournalistischen Alltag. Man behält ihn am Körper und ist somit auf Tuchfühlung. Ich habe zwar eine sehr gute Versicherung für mein Equipment, falls es mir im Eifer des Gefechts gestohlen wird, weil ich nach Abstellen der Fototasche einen anderen Standort schnell aufsuchen musste und ein Langfinger zugegriffen haben sollte.

Fazit nach dem Praxistest: Ein innovativer Rucksack von Peak Design, der sich in der Praxis sehr gut bewährt und durch hohen Tragekomfort, durchdachte Detaillösungen und hochwertiger Verarbeitung auszeichnet. Meine klare Kaufempfehlung.


Weiterführender Link: http://www.enjoyyourcamera.com/Fototaschen-Rucksaecke/Fotorucksaecke/Peak-Design-Everyday-Backpack-30L-Ash-Foto-Rucksack-hellgrau::11840.html?refID=factfinder

3 Comments

Klicke hier um einen Kommentar zu posten

Individuelle Fotokurse

Geboten werden Ihnen eine Auswahl an Fotokursen Themenbezogen. Aber es geht auch ganz individuell. Im Online Videochat können wir spezifische Problembereiche abhandeln. Für weitere Infos klick auf das Bild.

Bitte spendier mir einen Kaffee

F-Stop Gear Affiliate Program // Klicke auf das Bild um zu F-Stop Gear zu gelangen.

Nichts verpassen und den Newsletter abonnieren