Der fotografische Blick – Michael Freeman
Das Buch ist im mitp Verlag erschienen in der Edition Profifoto. Hier bespreche ich die 3. Auflage in der Übersetzung der englischen Originalausgabe.
Vorweg genommen: Dieses Buch wird Ihren fotografischen Blick verändern.
Das reichlich bebilderte Buch teilt sich auf in 6 Kapitel.
Der Rahmen
Designgrundlagen
Grafische und fotografische Elemente
Komposition mit Licht und Farbe
Die Intention
Entstehungsprozess
Das Zitat von Paul Strand in der Einleitung zeigt die Richtung auf: „… wie man ein Bild aufbaut, woraus ein Bild besteht, wie die Formen zueinander stehen, wie das Ganze zu einer Einheit wird.“
Den roten Faden bildet das Wort Komposition. Freeman schreibt, daß es das einzige ist, was uns Fotografierenden in die Lage versetzt, das Chaos vor der Kamera zu einem tatsächlichen, ansprechenden Foto zu organisieren.
Jedes Kapitel kann man für sich alleine lesen, oder besser gesagt, studieren. Sie gehören aber alle zusammen und bilden eine Einheit. Ich empfehle Ihnen, das Buch Kapitel für Kapitel durchzuarbeiten. Ähnlich einem guten Kochbuch nutzt lesen allein nichts, der Teller bleibt leer. Es gilt, das Gelesene zu verstehen und anzuwenden. Dabei hilft die Konzentration auf Teilaspekte. Fotos machen, analysieren und wieder und wieder wiederholen. Das Buch fordert fotografische praktische Arbeit mit dazugehörigem Denkprozess ab. Diese Sehschule von Freeman ist so ganz anders als viele andere Bücher zu dem Thema. Ich will mal so sagen, es ist eher eine wissenschaftliche Herangehensweise. Und das macht es so wertvoll. Es hat Hand und Fuß, wie man so sagt. Die textlichen und bildlichen Erklärungen sind gut als Übungsaufgabe zu verstehen und zu gebrauchen. So fällt es leicht, sich dem jeweiligen Thema fotografisch anzunähern. Ein gutes Bild entstehe im Kopf wird oft behauptet. Aber nicht abstrakt. Und schon gar nie ohne das Wissen um die Komposition. Nur wer die Grundlagen lernt kann auf diesem Sockel aufbauen. Und wenn dann oben die Spitze der Pyramide Glück ist, umso besser. In der Studiofotografie haben wir es selbst in der Hand und können in Ruhe alles so arrangieren, bis wir mit der Komposition zufrieden sind. Draußen in der Welt ist es anders. Wir können keine Bäume oder Häuser versetzen. Wir müssen uns mit dem Vorhandenen arrangieren. Und dabei hilft das Wissen um Bildkomposition. Die Frage ist die, wie wir es schaffen, aus dem großen Ganzen was wir sehen, den wesentlichen Teil in den kleinen Rahmen des Bildformates unterzubringen. Die Lösung ist selten das Weitwinkelobjektiv.
Durch das Wissen um die Grundlagen können wir den Entstehungsprozeß unserer Bilder analysieren um weiter zu lernen. Das war in Zeiten der analogen Fotografie Grundvorraussetzung um kein Material zu verschwenden. Denn Fotografie war teuer.
Fotografieren ist mehr als nur auf den Auslöser zu drücken. Und viel mehr als ISO, Zeit und Blende einzustellen. Durch das Buch von Freeman können Sie sich in die Lage versetzen, statt guter Fotos herausragende Fotos mit Inhalt und Aussage anzufertigen. Und Sie werden Fotografien von anderen Leuten mit anderen Augen sehen. Sie können den Bildaufbau studieren und kritisch betrachten. Im Fotoklub wird man Sie um Ihr Wissen beneiden. Und wenn man Sie fragt, woher Sie das so gut können, sagen Sie einfach, Sie haben es von Michael Freeman gelernt.
Hier geht es direkt zum Buch ohne Affiliate beim Verlag, der es mir für diese Rezension zur Verfügung gestellt hat. https://www.mitp.de/FOTOGRAFIE-GRAFIK/Michael-Freeman/Der-fotografische-Blick-Komposition-und-Design-fuer-bessere-Fotos.html?listtype=search&searchparam=blick& Der Link öffnet einen neuen Tab in Ihrem Browser.
Schreibe einen Kommentar