Die Magie der Schwarzweißfotografie
Schwarzweißmotive erkennen und stimmungsvolle Bilder gestalten.
Von Torsten Andreas Hoffmann
Das Buch von Torsten Andreas Hoffmann, bereits in einer zweiten, aktualisierten und erweiterten Auflage erschienen, behandelt das Thema der Schwarzweißfotografie sehr umfangreich. Der Untertitel lautet „Schwarzweißmotive erkennen und stimmungsvolle Bilder gestalten“.
Wer sich nun wie ich der schwarzweißen Fotografie widmen möchte steht vor einer Herausforderung. Die liegt schon direkt darin dass es ja keine Farben mehr gibt. Farben erscheinen unterschiedlich hell von weiß bis schwarz und massenhaften Tönen dazwischen. Es genügt also nicht, den Modus der Kamera auf schwarzweiß umzuschalten und wie gewohnt weiter auf den Auslöser zu drücken. Für mich stellen sich eben die Fragen, wie sie sich im Untertitel des Buches widerspiegeln. Wie erkenne ich Schwarzweißmotive und wie gestalte ich mein Motiv? Auf diese simplen Fragen gibt das Buch umfassende Antwort. Antworten die zwar im Kontext zur schwarzweißen Fotografie stehen, aber dennoch auch interessant sind für die Farbfotografie.
Der Autor behandelt vielfältige Themen angefangen von der Landschaftsfotografie über die Streetfotografie bis hin zur sozialkritischen Fotografie. Ab der Mitte des Buches geht es um die „technische“ Umsetzung beginnend mit der Erklärung der Bildkompositionsregeln, dem Einsatz von Fotofiltern und letztlich auch der Bildbearbeitung.
Im Kontext der Erklärungen stehen auch besondere Fotografien. Fotografien wie sie wir hier in Deutschland auch finden, aber vllt nicht so fotografieren könnten. Insbesondere Fotografien von Menschen in einer Umgebung mit einem sehr niedrigen sozialen Status. Anderes wiederum können wir in unserem Umfeld finden. Streetfotografie und Architekturfotografie ist überall in jeder Stadt möglich.
Bei vielen Abbildungen sind die Texte lehrreich und dienen der Beantwortung der sich hin und wieder beim Lesen der Kapitel aufdrängenden Frage: Und wie?. Dadurch kann einem sich die Theorie auch leichter erschließen, wenn man erfährt, was die Bildaussage ist und welche Gedanken den Autor zu dem konkreten Bild bewogen haben.
An einer Stelle ziemlich weit hinten im Buch steht etwas ganz wichtiges: Die Kamera ist nicht das Allerwichtigste. Das dürfte meines Erachtens nach gleich zu Anfang des Buches stehen. Der Autor kontakariert die Aussage leider direkt im Anschluss durch sein Kapitel „Mit der Leica M Monochrom in Indien unterwegs“. Ich sage leider deshalb, weil die besagte Kamera eine der teuersten Kameras überhaupt auf dem Markt ist.
Mein Fazit: Der Erfahrungsschatz des Autors, an dem er mich teilhaben lässt, verändert meine Fotografie nachhaltig. Ich kann es allen Empfehlen, der eine nicht erklärbare Unzufriedenheit in ihrer Farbfotografie verspüren und nicht so richtig eine Lösung parat haben, aus diesem Dilemma herauszukommen, aber die schwarzweiße Fotografie nicht anstelle, sondern im Sinne von sowohl als auch einsetzen möchte. Das Buch ist didaktisch gut gestaltet. Nur die sozialpolitischen Statements des Autor schmälern meine Bewertung. Ein Lehrbuch über Fotografie muß sachlich bleiben.
Die Magie der Schwarzweißfotografie
Schwarzweißmotive erkennen und stimmungsvolle Bilder gestalten.
2., aktualisierte und erweiterte Auflage
Torsten Andreas Hoffmann
dpunkt.verlag
Link zum Buch (öffnet einen neuen Tab im Browser): https://dpunkt.de/produkt/die-magie-der-schwarzweissfotografie-2/