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LR Timelapse Pro Timer 2.5

In dem zweiten Teil zur Zeitrafferfotografie gehe ich hier auf den LRTimelapse Pro Timer 2.5 ein. Wozu braucht man einen externen Timer wenn in der eigenen Kamera eine Zeitrafferfunktion eingebaut ist? Die Antwort ist einfach: die in den Kameras implementierten Funktionen reichen nicht für anspruchsvolle Zeitraffer. Dafür braucht es andere Funktionen, die die Kamerahersteller nicht bieten und auch nicht bieten wollen. Wer also mit den kamerainternen rudimentären Funktionen an die Grenzen gestoßen ist und sich jetzt weiter entwickeln möchte, der sollte zu dem Pro Timer 2.5 greifen. Denn auch die auf dem Markt befindlichen Intervallauslöser stellen keine Lösung für professionelle Zeitrafferaufnahmen dar. Sie bieten nicht mehr als die in den Kameras integrierten Funktionen, im Gegenteil oft noch weniger.

Der Pro Timer 2.5 stammt von dem Entwickler der Software LRTimelapse, Gunther Wegner, und schließt die Lücke zwischen der Software und der Hardware Kamera. Der Timer ist klein, leicht und hat ein stabiles Gehäuse mit einem kleinen Display und großem Einstell- und Bedienrad. Damit kann man den Timer auch mit Handschuhen sehr gut bedienen. Die Funktionsweise ist simpel und besteht nur aus Drehen und Drücken. Das winzige Display hat neben der Anzeigefunktion auch eine Lampenfunktion. Wozu soll das denn gut sein, mag man da zunächst denken. Aber, die Helligkeit reicht im Dunkeln völlig um einen Vordergrund bei Dunkelheit zu beleuchten und wirkt sich vor allem nicht störend im Zeitraffer aus.
Der Timer hat einen Mikro-USB-Eingang zum Laden des Akku und für Firmwareupdates, zwei Klinkenbuchsen zum Anschluss von zwei Kameras, die somit gleichzeitig ausgelöst werden können. Der zweite Kameraanschluss kann auch genutzt werden, um einem Motion-Controller über seinen “Slave”-Modus zu steuern. Dadurch erspart man sich eine spezielle Lösung über einen Blitzschuhadapter. Der Motion Controller ist für Kamerafahrten auf einer Schiene erforderlich. Und dann ist da noch der Ein- und Ausschalter und die beiden Schuhe für den Blitzschuhadapter der Kamera. So kann das Display entweder von oben oder von hinten betrachtet werden, je nachdem, wie hoch die Kamera vom Boden stationiert ist. Die Anzeige kann man auch um 180 Grad kippen. Für Linkshänder eine Option oder wenn der Drehknopf in der rechten Position bei der Bedienung der Kamera stören sollte.
Durch die breite Öse kann man ein Klettband ziehen und den Timer am Stativ befestigen. Oder auch mit einer Handschlaufe, die an der zweiten Öse angebracht werden kann. Auf keinen Fall braucht er am Kabel baumelnd an der Kamera hängen. Den Timer nicht auf der Kamera zu haben ist dann wichtig, wenn man schon vor Beginn der Zeitrafferaufnahme vorhat, den Timer während der Aufnahme zu bedienen. Man läuft dann nicht Gefahr, die Aufnahme zu verwackeln, da der Timer von der Kamera entkoppelt ist.

Doppelt hält besser. An der einen Öse eine Handschlaufe befestigt und durch die andere einen Klettbinder durchgeszogen. Stativ: Berlebach mit optionalem Zubehör

Zu den Funktionen des Timers: Quelle lrtimelapse.com

  • Sehr schnelle Auslösung der Kamera, ohne unnötige Verzögerungen durch Autofokus-Signale. Das ermöglicht kürzeste Schwarzzeiten, die oft der Schlüssel zu großartigen Zeitraffern sind.
  • Durch seine hohe Performance und kürzeste Schwarzzeiten ist der LRT Pro Timer perfekt geeignet um den “Heiligen Gral” der Zeitraffer-Fotografie aufzunehmen: Tag-zu-Nacht und Nacht-zu-Tag Aufnahmen. Er arbeitet hervorragend mit den gängigen Werkzeugen zum Anpassen der Kamera-Parameter (Belichtung, ISO, Blende) zusammen, z.B. dem bewährten qDslrDashboard. – Anmerkung der Redaktion: Nur mit Kameras von Nikon, Canon und Sony – Die Kombination aus LRT Pro Timer und einer solchen Ramping-Lösung liefert ein perfektes Setup für Tag-zu-Nacht-Zeitraffer-Aufnahmen.
  • Intervalle können in 0,1 Sekunden-Schritten definiert werden.
  • Einfache Benutzeroberfläche auf einem OLED-Display mit hohem Kontrast, das unter allen Bedingungen von strahlendem Sonnenlicht bis hin zur pechschwarzen Nacht gut ablesbar ist.
  • Standardwerte für Intervall, Anzahl der Aufnahmen und andere Einstellungen können im Timer gespeichert werden.
  • Optional kann die Kamera für längere Belichtungszeiten als 30 Sekunden auch im Bulb-Modus betrieben werden. Dies ist besonders für Astro-Fotogaphie nützlich.
    Es funktioniert für Zeitraffer sowie Einzelbelichtungen.
  • Übergangsloses Intervall-Ramping ist möglich. Damit kann das Intervall stufenlos über eine individuell einstellbare Zeit von einem Wert zu einem anderen angepasst werden. Das funktioniert auch in Kombination mit Motion Control-Hardware.
  • Jedewelche Beleuchtung am Timer lässt sich ganz einfach abschalten.
  • Die Aufnahme einer unbegrenzten Bild-Anzahl oder einer vordefinierten Anzahl von Bildern ist möglich. Die Anzeige des Timers liefert immer alle Informationen, die Du während einer Aufnahme im Blick haben musst: abgelaufene Zeit/Restzeit, Augenommene Bilder, Verbleibende Bilder etc.
  • Unterstützung für jede Kamera, für die ein standardisiertes analoges Auslösekabel erhältlich ist. Diese Kabel haben auf der einen Seite einen 3-Poligen 2,5 mm Klinkenstecker (TRS) und auf der anderen Seite den proprietären Kamerastecker und sind für Nikon, Canon, Sony, Olympus, Fuji usw. erhältlich
  • Der LRT Pro Timer verfügt über eine batteriebetriebene Echtzeituhr, die geplante Zeitraffer-Aufnahmenermöglicht.
  • Volle Unterstützung für spiegellose Kameras (DSLM) mit Hilfe einer speziellen Weckfunktion, die verhindert, dass Aufnahmen verloren gehen, wenn die Kamera in den Standby-Modus geht.
  • Kalte Bedingungen bis -20°C sind kein Problem (und der Timer wird wahrscheinlich auch darunter noch funktionieren).

Der Timer hat folgende Menüs:
Status – Settings – Tools – Custom TL – Timed TL – Single/Bulb – TL/Astro (B) – Timelapse (M)

Mit kurzem Druck auf den Drehknopf öffnet man das Untermenü und mit langem Druck gelangt man eine Stufe zurück.

Was mir besonders gefällt:

  • hochwertige Verarbeitung
  • robustes Gehäus
  • einfaches Bedienkonzept
  • großes griffiges Einstellrad
  • umfangreiche Einstellmöglichkeiten
  • übersichtliches selbsterklärendes Menü
  • Intervalzeiten ab 0,5 Sekunden
  • Autofokusimpuls auf 0 reduzierbar
  • Wachauf Funktion für spiegellose Systemkameras
  • Taschenlampenfunktion
  • Anzeige der Dauer der Aufnahme
  • Anzeige der Abspieldauer bei 25fps
  • Fernauslöserfunktion für Einzelbilder
  • Langzeitbelichtung mit Zeitvoreinstellung oder „frei Schnauze“
  • Bedienung auch während einer Aufnahme möglich

Was mir nicht gefällt:
Da kann ich gar nichts finden. Wie sollte ich auch. Erstens bin ich nicht der Zeitrafferexperte und zweitens wurde der Timer von einem Zeitrafferexperten entworfen und in die Tat umgesetzt. Gunther hat meines Erachtens an alles gedacht.

Der Timer ist nicht wasserdicht! Das braucht er meines Erachtens auch nicht sein. Wer macht schon im strömenden Regen Zeitrafferaufnahmen? Und wenn wird man sicher einen handelsüblichen Regenschutz für Objektiv und Kamera verwenden, der auch den Timer schützt, wenn man ihn auf der Kamera montiert.

Beim Rumspielen mit den Einstellungen bin ich an einer Stelle über einen Pacman gestolpert. Habe ich da jetzt etwas gewonnen? Reproduzieren konnte ich das nicht.

Abschließend bleibt mir nur ein Lob an Gunther Wegner auszusprechen. Sein Timer ist Spitze. Die Frage, ob man ihn mitnimmt oder nicht, stellt sich gar nicht. Er ist klein und wiegt mit meiner Handschlaufe 51 Gramm. Wer da noch die Gelegenheit für tolle Zeitrafferaufnahmen verpasst, ist selber Schuld.


Weiterführender Link: LRTimelapse  öffnet in einem neuen Tab.

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