Der Katalog zur Ausstellung Watch! Watch! Watch!
Auch wenn man nicht die Gelegenheit hat, sich die Ausstellung anzusehen, oder gerade deswegen, sollte man sich den Katalog zu Ausstellung gönnen.
Die Retrospektive soll den Zweck erfüllen, Henri Cartier-Bresson anhand einer begrenzten Auswahl seiner Bilder beurteilen zu können. Eine anspruchsvolle Aufgabe aufgrund des sehr umfangreichen Werkes des Fotografen, der nicht nur an einem Stil festgehalten hat sondern sich stets weiter entwickelt hat.
Der Katalog ist sehr umfangreich und enthält eine große Anzahl an Bildern. Gebunden in Hardcover Ausführung. Die Texte geben Einblick in das aussergewöhnliche Schaffen von Henri Cartier-Bresson.
Die wichtigste aller Aussagen spiegelt sich in dem Titel der Ausstellung und des Katalogs wider: Watch! Watch! Watch!
Sehe, sehe, sehe! Das Beobachten führte der Fotograf bis zu seinem Tode fort auch nachdem er schon lange die Kamera aus der Hand gelegt hatte.
Betrachten Sie die Ausstellung und den Katalog mit offenen Augen. Schauen Sie hin, Sehen Sie so lange Sie können.
Leica, mit solch einer Kamera u.a. hat auch Henri Cartier-Bresson fotografiert, hat sein Motto einst für einen Werbespruch verwendet. Er lautete “Wer sehen kann, kann auch fotografieren. Sehen lernen kann allerdings dauern.”
Das war jedoch nicht resignierend gemeint, sondern fordernd wie ich denke. Und mit Sehen ist nicht nur das visuelle Sehen gemeint. Denn das zeigt sich besonders in der Lebensbiografie von Henri Cartier-Bresson. Erkennen ist ein wichtiger Bestandteil des Sehens.
Henri Cartier-Bresson stammte aus einer wohlhabenden Familie was ihm ermöglichte seinen Interessen für die Musik, der bildenden Kunst und Literatur nachzugehen. Bereits zu Lebzeiten hat er eine Fülle von Bildveröffentlichungen vorzuweisen, und das nicht nur in seinem Heimatland.
In dem Katalog wird auf seine Biographie eingegangen und es wird deutlich, wie Cartier-Bresson zu weltweit anerkannten Ruhm gelangte.
Eine spannende Retrospektive. Der Katalog sollte in keinem Bücherregal einer Fotografin oder eines Fotografen fehlen.
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