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Lichtsetups und Bildideen – Studio

Im Rheinwerk Verlag ist das Buch mit dem Titel Studio erschienen. Ich stelle es hier in Ergänzung meiner Rezension zu dem Praxisbuch Model-Posen vor.

Das vorliegende Buch ist sehr gut auch für die Arbeit im Homestudio geeignet. Das hatte ich bei dem Buch Fotografieren im Studio etwas bemängelt. Andreas Bübl ist der Autor des großen Buches im Querformat. Das ermöglicht ihm große Abbildungen zu betexten. Wie setze ich eine Person in das richtige Licht? Eine Frage, die sich jedem Fotografen und jeder Fotografin stellt. Die Vielfältigkeit der Möglichkeiten erschließen sich einem nicht sofort. Denn die wichtige Frage ist, was brauche ich überhaupt? Und wer schon mal in einem professionellen Fotostudio war, weis um die enorme technische Ausstattung, die einen zurück schrecken lässt. Mit der Zeit kommt die Erkenntnis, wie man mit wenig Equipment ansprechende Portraits erstellt. Anstelle eines Workshops ist das vorliegende Buch eine Alternative. Es wird in jedem Rezipienten sofort den Wunsch wecken, es selber in die Tat umzusetzen.

Bevor es zu den einzelnen Workshops geht, ist Basiswissen erforderlich. Darum geht es dann auch in dem ersten Kapitel. Es wird erklärt, wie welche Lichtformer funktionieren, was es mit Reflektoren, Diffusoren und Abschattern auf sich hat, und wie das Licht gemessen werden kann. Der Belichtungsmesser ist mit einer der teuersten Anschaffungen überhaupt. Sie fragen sich gerade, wozu denn das? Ist doch in der Kamera ein Belichtungsmesser eingebaut. Den und das TTL können Sie direkt streichen. Denn die sind für die Arbeit im Studio unbrauchbar. Aber dennoch können Sie für den Anfang auf den teuren Belichtungsmesser verzichten. Sie haben halt mehr Versuch und Irrtum, aber daraus können Sie lernen und haben schnell heraus, mit welcher Leistung die einzelnen Blitzgeräte zu dem von Ihnen gewünschten Ergebnis führen werden. Wesentlich einfacher ist es jedoch, wenn Sie die Arbeitshinweise zur Belichtungsmessung ab Seite 36 anwenden.
Nach dieser wichtigen Grundlagenarbeit geht es direkt in den ersten Workshop, dem klassischen Studioportrait. Ich empfehle Ihnen wirklich, auch damit zu beginnen. Es ist eine erste wichtige Schulung und Erfahrung. Denn Sie setzen ein oder zwei Blitzgeräte ein. Es gibt keine komplexen Lichtsetups. Schritt für Schritt wird das Setup erweitert. Dieser Workshop ist sehr gut aufgebaut und durch die vielen Abbildungen leicht nachvollziehbar. Es wird alles erklärt: warum, weshalb, wieso. Apropos Bildideen, wenn Sie genau hinschauen, lernen Sie auch noch ganz viel vom Posing für Ihr Model. Denn es nutzt alles nichts, wenn Sie ein tolles Lichtsetup geschaffen haben, aber Sie nicht erkennen, dass Ihr Model falsch steht oder in die falsche Richtung schaut. Das kann Ihnen bei Profimodel leicht passieren. Denn die ziehen ihr Ding einfach durch. Egal ob das Licht zu deren Posen passt, die nach jedem Blitz sofort verändert werden. Sprechen Sie also vorher mit dem Model, dass Sie lernen und Lichtsetups abarbeiten wollen. Lassen Sie auf keinen Fall dem Model die Regie! Lernen Sie, das Model in die Pose einzuweisen. Sonst ist Frust angesagt und Sie geben schnell auf. Greifen Sie auf ein Nicht-Profi-Model zurück. Lernen Sie gemeinsam, wie tolle Bilder entstehen. Der Spass und die Freude an immer besseren Bildern ist Programm. Vor allem, wenn Sie zuerst mit ein und demselben Model arbeiten. So sind Sie beide im Flow und entwickeln sich weiter. Eine Win-Win-Situation. Glauben Sie mir. Vergessen Sie es, schnell ein großes Portfolio mit vielen Modellen füllen zu wollen. Investieren Sie viele Monate in die Grundlagen. Sie werden es nicht bereuen. Denn wie in jedem gescheiten Beruf müssen Sie erst in die Lehre. Danach können Sie Ihren Meisterbrief erwerben. Und damit komme ich nach diesem kurzen Exkurs zu den weiteren Kapiteln des Buches. Es folgt das Beauty-Portrait, weiter geht es dann mit Glamour und Fashion gefolgt von Charakterportraits und zu guter letzt Boudoir und Akt. Letzteres ist auch die Königsdisziplin der Peoplefotografie. Noch mal mein Rat auch an dieser Stelle. Ja ich wiederhole mich. Zäumen Sie nicht das Pferd von hinten auf. Die Reihenfolge der Spezialthemen ist vom Autor sorgsam gewählt und Sinnvoll. Sie bauen auf einander auf!

Fazit: Das Buch bekommt von mir 5 von 5 *. Es ist das Beste mir bekannte Lehrbuch in Sachen Studiofotografie. Und es ist darüber hinaus wertvoll. Denn alles was Sie mit diesem Buch gelernt haben, können Sie selbstverständlich auch On Set draußen anwenden. Für nicht mal 40 Euro erhalten Sie einen Meisterkurs!


Das Buch ist im Rheinwerk Verlag erschienen. Der Link öffnet einen neuen Tab in Ihrem Browser: https://www.rheinwerk-verlag.de/studio-licht-setups-und-bildideen-fuer-gelungene-portraets/  


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