Fotopraxis Fotowissen Grundlagen

Schärfentiefe für Pixelpeeper

Schärfentiefe neu erfunden für Pixelpeeper. Ja das gibt es.Was bisher bewährt und gut war reicht nicht mehr aus seit es diese Pixelpeeper gibt, die digitale Bilder auf dem Monitor in 100 % oder sogar mehr anschauen und sich über die Unschärfe wundern. Und sie wundern sich nicht nur, sie lamentieren auch lautstark darüber. Und damit das nicht mehr negativ auf die Kamerahersteller und Objektivhersteller zurück fällt, haben die sich was einfallen lassen statt wie ein Fels in der Brandung dem Shitstorm der Unwissenden standzuhalten. Sie haben die Schärfentiefe neu erfunden. Und haben sich gleichzeitig neuem Shitstorm ausgesetzt. Ja die Geister die ich rief…. könnte man sagen.

Worum genau geht es denn?
Zuvor ein kleiner Exkurs in Sachen Schärfentiefe im Foto. Schärfentiefe ist der Bereich in einem Bild, den unser Auge als ausreichend scharf wahrnimmt. Der Bereich dieser Schärfentiefe, also von wo bis wo er reicht, bestimmt in erster Linie die Blende, aber auch die Brennweite hat Einfluss. Aber damit nicht genug, es kommt auch auf den Abstand der Kamera zur Schärfenebene an. Die Schärfenebene liegt in dem Bereich auf den wir – oder die Kamera automatisch – fokussiert, also scharf gestellt haben. Das kann auch schon mal schiefgehen und dann in der Bildbetrachtung zu Irritationen führen. Aber darum soll es hier nicht gehen. Die Größe des sogenannten Zerstreuungskreises oder Unschärfenkreises ist ausschlaggebend. Es gilt verkürzt gesagt, dass alle Entfernungsbereiche scharf sind, deren Unschärfe im späteren Bild so klein ist, dass man sie eben als scharf wahrnimmt. Der Betrachtungsabstand ist dabei der wesentliche Faktor. Normalerweise ist der Betrachtungsabstand so nah um Details gut erkennen und so weit weg, dass man das Ganze gut überblicken kann. Grob gesagt, entspricht der zu empfehlende Abstand dem Maß der Bilddiagonalen.
Für die Berechnung der Schärfentiefe und deren Visualisierung gibt es Skalen auf Objektiven – sofern überhaupt noch vorhanden – oder Skalen auf dem Kameradisplay.

Was war passiert?
Es waren die Nerds die es aber so mal richtig ganz genau unter die Lupe genommen haben. Sie haben, wie sie das auch immer angestellt haben, die Schärfentiefe im Bild gemäß der Tabelle oder Anzeige nicht stimmt. Sie haben herausgefunden dass sie viel kleiner ist. Ups, haben die Kamera- und Objektivhersteller da einen Fehler gemacht und etwas übersehen? Nein, bzw. ja, denn was sie sich nicht vorstellen konnten bzw. nicht zu ahnen gewagt hatten war die Tatsache das diese Nerds und Pixelpeeper sich eben nicht an den “normalen” Betrachtungsabstand gehalten haben und diesen wesentlich verkürzt haben. Sie zoomen ganz tief in das digitale Bild am Monitor hinein. Und vergrößern damit die Unschärfekreise so sehr, dass sie eben nicht mehr als noch ausreichend scharf wahrgenommen werden, sondern fatalerweise unscharf.

Die Folge?
Um diesen wenigen Nerds und Pixelpeeper gerecht zu werden, haben die Kamerahersteller und die Objektivhersteller die Schärfentiefeskalen angepasst. Sie zeigen jetzt deutlich weniger Schärfentiefe an. Und das wiederum ist fatal. Denn sie sagen es nicht und der unwissende Anwender vertraut der Schärfentiefeskala. Aber was passiert? Er muss jetzt stärker Abblenden für den von ihm vermeintlich gewünschten Bereich der Schärfentiefe. Und mit dem starken Abblenden holt er sich dann Unschärfe ins Bild und wundert sich. Er hat sich Beugungsunschärfe eingefangen. Die tritt zwangsläufig bei zu starkem Abblenden auf.

Fujifilm hat reagiert!
Fujifilm bietet jetzt um allen gerecht zu werden zwei Optionen für die Anzeige der Schärfentiefe an. Die der klassischen Methode und die der Pixelbasierten.

Alle nicht Fujifilm Benutzer sollten das mal in den Einstellungen ihrer Kamera überprüfen. Haben Sie aber ein Objektiv mit “neuer” Schärfentiefeskala erworben, dann haben sie das Nachsehen und müssen eine App zur Berechnung der Schärfentiefe heranziehen. Sie können sich nicht mehr an der Skala auf dem Objektiv bzw. der Anzeige auf dem Kameradisplay orientieren. Sie müssen umständlich erklären warum bei ihnen alles anders ist. Einfacher wäre es doch man würde sagen, hey Pixelpeeper für dich gilt die Schärfentiefeskala nicht. Ziehe mal x Meter vor und y Meter hinter der Schärfeebene ab damit es passt wenn du 100 oder 200 Prozent in die Bilder reinguckst. Menno wegen diesen Deppen und dem was sie in der Fotobranche ausgelöst haben, mit diesem Thema Lang und Breit beschäftigen um es dem ganz normalen Fotografen bewußt zu machen, was da mal eben so nebenher passiert ist, damit er sich nicht wundert. Und “ER” damit ist auch “Sie” und “Es” gemeint, ist in der absoluten Mehrheit. Vor allen Nutzer und Nutzerinnen von Olympus – Jetzt OM-Systems – sind betroffen soweit ich weiss. Wer hier noch genaueres Wissen hat, schreibt es bitte in den Kommentarbereich.

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