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Olympus OM-D E-M5 Mk II im Test

olympus
Auf der Photo+Adventure dieses Jahr in Duisburg hatte ich die Gelegenheit, die Olympus OM-D E-M5 Mk II zu testen. Leider stand nicht so viel Zeit zur Verfügung und auch keine Bedienungsanleitung. Jetzt konnte ich den Test nachholen und kann Euch aus meiner Praxis über die Kamera berichten. Das dem Set beigefügte Objektiv 12-50 mm entspricht dem Kleinbild von 24-100 mm. Der Sensor ist ein Fourthirds mit dem Cropfaktor 2.0. Die Lichtstärke von 3.5 bis 6.3 ist nicht toll aber akzeptabel. Das Objektiv ist entsprechend schön klein. Geringe Lichtstärke kann letztlich nur durch höhere ISO Werte kompensiert werden. Das Rauschverhalten war somit für mich von großem Interesse. Ebenso die Videofunktion, da man im fotojournalistischen Arbeitsbereich auch mal den einen und anderen Videoclip zu schätzen weiß, den ich bisher mit dem iPhone erstellt habe. Das ist aber nur eine Notlösung für Stummfilme.
Das Bedienkonzept ist wie bei einer klassischen DSLR. Links ist das Wahlrad für die verschiedenen Aufnahmemethoden. Direkt daneben der Hebel zum Ein-, bzw. Ausschalten der Kamera. Auf der rechten Seite gibt es die zwei Haupteinstellräder. Ich habe sie so belegt, dass ich mit dem vorderen wie von meiner Nikon und der Fuji gewohnt, die Blende einstellen kann. Das hintere dient der Kontrolle der Belichtung und steuert die Belichtungskorrektur. Die FN3 Taste schaltet auf den Monitor eine Multiauswahl wichtiger Parameter wie ISO, Bildqualität, Weißabgleich etc. Bei Fuji ist es die Taste Q für Quickmenü.

Besonders gefällt mir das Schwenkdisplay. Damit sind ohne große Verrenkungen und sportlich anmutenden Bewegungen des Fotografen Aufnahmen aus Bodenhöhe oder einer von mir beliebten Schachtsucher-Kamera-Perspektive, wie ich sie noch von der Rolleiflex her kenne.

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Das Display hat eine Touchfunktion, die optional ausgewählt werden kann. Das finde ich klasse, um mal ganz schnell durch einen Fingertipp das Fokusfeld zu platzieren. Die Größe dieses Feldes kann angepasst werden. Die Touchfunktion kann durch einen Fingertipp auf ein kleines Feld links im Display ausgeführt werden. Im Bild unten über dem A.

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Das “lichtschwache” Objektiv, welches in dem Kit mitgeliefert wird, hatte ich weiter oben schon erwähnt. Bei wenig vorhandenem Licht, wo ein Aufhellblitz nicht unbedingt verwendet werden soll, sind höhere ISO-Werte die einzig bleibende Option. M.E. keine schlechte Option, wie die nachfolgenden Bilder beweisen.

Das sichtbare moderate Grundrauschen läßt sich in Lightroom direkt beim Import herausrechnen. Die Kamera erfüllt meine Ansprüche in Sachen Bildqualität und hat den ISO-Test bestanden.

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Da ich gerade vom Aufhellblitz sprach, möchte ich den im Set inbegriffenen dreh- und schwenkbaren Aufsteckblitz nicht unerwähnt lassen. Ein Klappe, unter der sich das Batteriefach versteckt, findet man nicht. Denn es gibt kein Batteriefach. Eine clevere Lösung wie ich meine. Aber das Blitzen geht dann natürlich zu Lasten des Kameraakkus, der den Blitz mit der nötigen Energie versorgt.

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Wo ich gerade vom Akku spreche. Von dem sollte man besser zwei in Reserve halten. Denn die Kamera verbraucht viel Strom. Die Akkus kann man preiswert bekommen, somit ist das also kein Problem. Will man länger filmen, sollte man halt mal kurz den Akkustand prüfen um im Zweifelsfall doch lieber einen frischen Akku einzusetzen.

Womit wir beim letzten Kapitel meines Praxistest wären, der Videofunktion. Ein Kritikpunkt ist die Lage der Mikrofone oben in der Kamera. Damit werden alle Geräusche aufgenommen, nicht nur die, die aus Richtung des Objekts kommen. Meine Empfehlung ist da auf jeden Fall ein Aufsteckmikrofon mit Richtcharakteristik zu kaufen und zu verwenden.

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Auf der photo+adventure habe ich ein Video von einem Showshooting mit Jochen Kohl gedreht, aus dem ich hier einen kleinen Ausschnitt zeige:

Wie schon gesagt, ist das Problem mit dem Ton. Man hört deutlich mein Gespräch mit dem Kollegen kurz vor Ende. Wenn man die eingebauten Mikrofone benutzt, sollte man sich nicht räuspern etc. Niesen kommt auch blöd. Also ist m.E. ein Aufsteck-Richtmikrofon unverzichtbar. Da ich mich mit der Kamera ja noch nicht auskannte und einfach mal auf den Aufnahmeknopf gedrückt hatte, wurde das Video zu hell. Auf den Monitoren oben auf der Bühne ist einfach alles nur hell. Leider ist im Videomodus keine Belichtungskorrektur möglich (zumindest habe ich sie noch nicht gefunden, falls es sie geben sollte).

Für mich nicht interessant, aber vllt. für Euch sind die kreativen Aufnahmemodi, die wie eine Smartphoneapp gleich in der Kamera einen Bildlook erzeugen. Hier zwei Beispiele, aber es gibt noch einige mehr.

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Ein weiteres tolles Feature ist das eingebaute WiFi. Über die Olympus eigene App Image Share wird die Verbindung hergestellt. Interessant ist der Modus LiveView. Über diesen kann die Kamera fernbedient werden. Ganz praktisch, wenn aus einer höheren Position z.B. mit dem in meinem Blog vorgestellten Firmcam Selfiestick Aufnahmen gemacht werden sollen. Da sind viele Einsatzmöglichkeiten denkbar.

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Links kann die Steuerung für den Zoom eingeblendet und bedient werden. Die Auslösung der Kamera kann mit einem Fingertip erfolgen oder separat mit dem Aufnahmeknopf.

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In der Software können die Bilder auch noch bearbeitet und mit einem Look versehen werden.

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Die Bilder werden auf der Speicherkarte gespeichert und als kleine Bilder im Format png auf das Tablet oder Smartphone übertragen. Finde ich klasse und kommt mir sehr entgegen. Brauch ich nicht erst die Bilder umständlich auf mein Tablet übertragen, um z.B. direkt Bilder von einem Event auf z.B. facebook oder twitter zu teilen.

Fazit: Eine Kamera von kompakter Größe (mit Spielfunktion für besondere Bildeffekte zum indirekten Upload nach facebook und Co.) die richtig viel Spass macht. Man nimmt sie gerne mit. Sie ist einfach in der Bedienung, hat eine klasse Bildqualität auch bei höherer ISO und macht tolle Videos.

Ob sie nun im Vergleich mit anderen Kameras besser oder schlechter ist, kann ich nicht sagen. Dazu fehlt mir einfach die Vergleichsmöglichkeit.


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Nachtrag: Mit der Kamera ist es bekanntlich möglich, so genannte HiRes Aufnahmen von unbewegten Motiven zu erstellen. Dazu muss die Kamera auf ein Stativ. Der optionale zweiteilige Batteriegriff ist aus diesem Aspekt völliger Murks, denn es muss dann noch eine Adapterplatte für den Stativkopf angebracht werden. Einen passenden L-Winkel gibt es für diese Kombination nicht. Also lieber das Geld in Objektive investieren und nur den optionalen Handgriff  ECG2 nutzen. Wirklich? Nein, der ist viel zu teuer. Es gibt günstigere Alternativen. Zum Beispiel der von Mengs für wirklich kleines Geld.

1 Comment

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  • Ich habe mit der Kamera positive Erfahrungen gemacht. Regelmäßig entdecke ich noch neue Funktionen. Am besten finde ich den Fünf-Achsen-Stabi da kann man auch bei 1/10 am Tag noch scharfe Bilder machen.
    Das Buch wäre super, dann könnte ich immer wieder bei den unterschiedlichsten Situation nachschlagen und die Funktionen gleich in der Praxis umsetzen.

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